Kleine Straße

Eine einfache kleine Straße von Salazar.

--- Marktplatz

Samira ging vor den Haustüren und Fenstern herum, doch sie konnte nichts finden. Zwischendurch spähte sie in eines der Häuser hinein. Ach. Die wissen gar nicht wie gut sie es alle haben. Familie, ein Dach über dem Kopf, Wärme und genug zu essen und trinken. Hoffentlich finde ich noch etwas für die Reise. Das Mädchen schob mit ihrem Fuß ein bisschen Straßenstaub auf die Seite, doch darunter war nur ein etwas größerer Stein. Naja, kann man sicher auch brauchen. Man kann einem damit sicher hart zuschlagen. Ich nehme ihn einmal mit. Aber einen Stock brauche ich noch. Unnachgiebig sah sie sich weiter um. Wischte hie und da etwas trockene Erde auf die Seite und ging weiter. Ein Apfel wäre schön oder zumindest einen Brocken steinhartes Brot. Als sie wieder Erde wegschob, bemerkte sie etwas hartes unter ihrem nacktem Fuß. Sofort kniete sich Samira hin und begann zu Graben. Vielleicht ist es eine Wurzel eines ehemaligen Baumes. Die Haare fielen ihr ins Gesicht. Ich habe Zeit also kann ich mir auch gleich einen neuen Zopf flechten.Kurz richtete sie sich auf und öffnete ihren zerzausten Zopf, damit sie sich ihre kupfernen Haare wieder flechten konnte. Geschickte verflocht sie die einzelnen Strähnen, als sie fertig war nahm sie das kleine Bändchen und wickelte es um das Ende des Zopfes. So jetzt kann ich besser die Wurzel ausgraben.Schnell hockte sich Samira wieder vor das Loch und grub weiter. Langsam erhob sie jetzt schon die Sonne am Horizont.

Samira sah, wie ein Mädchen aus einem der Häuser heraus kam und in die Richtung der Burg ging. Eine Dämonin. Sie spioniert wahrscheinlich. Solange sie mich nicht stört ist es egal.Ungerührt grub sie weiter, bis sie schließlich genug von der Wurzel freigelegt hatte. Mit kalten Fingern griff sie nach ihr und zog so fest sie konnte. Doch sie konnte sie nicht hinaus ziehen. Mit einem Ruck purzelte das Mädchen nach hinten, hatte aber die Wurzel in der Hand. Geschickt sprang sie auf und klopfte sich den Dreck von ihrer Kleidung. Bringt zwar nicht viel, aber egal. Die Wurzel habe ich auf jeden Fall, nur sie ist eher biegsam als fest. Naja verwende ich sie eben als Peitsche oder zum würgen. Fest umklammerte sie die Wurzel, doch dann steckte sie ihn unter das Seil, das ihr als Gürtel diente. Laufend machte sich das Mädchen wieder auf den Weg zurück zum Marktplatz. Ich freue mich schon auf die Reise. Hoffentlich kommen wir alle wohlbehalten an. Zumindest habe ich noch nichts von Schwierigkeit gesehen. Die Werdrächin sah wie ein rothaarige Mädchen auf sie zu kam. Samira rannte ihr entgegen und rief:"Guten Morgen Rubira."

<---Marktplatz
Rubira war ein Stück weit vom Marktplatz in das Gassengewirr eingebogen. In einer der unzähligen Gassen blieb sie stehen und hopste durch einen Haufen aus Dreck und Steinstaub. Darunter zog sie schließlich ein Stückchen Stoff, zwei Mal so breit wie ihre Hand lang und ohne Löcher, hervor. Das kleine Mädchen betrachtete ihren Fund einen Herzschlag lang und steckte ihn dann in ihre zerschlissene Jacke.
Es dauerte nicht lange, bis sie auch Samira fand. Die hatte offensichtlich gerade eine Wurzel ausgegraben. Jetzt kam sie ihr entgegen und rief: "Guten Morgen Rubira."
Die Werdrächin lief auf das älteren Mädchen zu und streckte ihr den langen Stab entgegen, während sie sie aus ihren großen Augen treuherzig ansah. "Gefunden. Brauchst du ihn?", fragte sie ganz leise. Dann zeigte sie auch den Stofffetzen. "Schwarzwurzel, Kamille, Beinwell, sowas könnten wir noch brauchen. Und Essen. Kommst du mit suchen?

Samira war von Rubiras Funden begeistert. Sie zog auch ihre Wurzel hervor und sagte:" Das sind wirklich tolle Sachen. Danke für den Stock. Ich habe diese Wurzel gefunden. Die man man als Peitsche oder zum würgen brauchen. " Das Mädchen nahm den Stock entgegen und befestigte ihn an ihrem Gürtel. "Da es noch recht früh ist können wir sicher recht gut einiges an Dingen finden. Durch ein offenes Fenster klettern und ein bisschen was mitgehen lassen ist auch gut. Dann mal los," riet die Werdrächin. Sie nahm Rubira an der Hand und ging mit ihr weiter die Straße entlang. Manche Leute vergessen immer ihre Fenster zu schließen. Das kann man gut ausnutzen. Heute ist auch noch Markttag, dort können wir auch ein paar Dinge verschwinden lassen.

Das Mädchen folgte ihrer älteren Freundin durch die Gassen, während sie Ausschau nach allem hielt, was sich als nützlich erweisen könnte, oder auch nach offenen Fenstern. Eben so eines erblickte sie schließlich etwas weiter. "Samira! Da drüben können wir es versuchen." flüsterte Rubira. Die Gegend ist zwar nicht unbedingt die Reichste, aber ein paar Äpfel oder einen Kanten Brot können die Leute sicher entbehren. Sich nach etwaigen Beobachtern umschauend, zog sie Samira zu dem von den Besitzern so unvorsichtig verlassenen Haus. "Hier. Und wenn wir nichts finden, können wir es am Markt nochmal versuchen. In dem Getümmel, das dort herrschen wird, fallen wir bestimmt nicht auf." An der Straßenecke, wo das Haus stand, blieb sie stehen und wartete, ob einer von ihnen allein hineinklettern sollte oder ob Samira vorschlagen würde, gemeinsam zu gehen.

Während die beiden Werdrachen durch die Gassen liefen, entdeckte Rubira ein offenes Fenster. Samira war begeistert von ihrem Fund. Die Unachtsamkeit anderer Leute hilft uns immer enorm.Nachdem sie sich vorsichtig dem Fenster genähert hatten, blickte sie sich noch kurz um, dann steckte sie den Kopf hinein. Eine Küche! Perfekt! Also Essen werden wir schon einmal finden. Das Mädchen wandte sich wieder zu ihrer Freundin und flüsterte:" Du hast ein Küchenfenster gefunden. Wie wäre es, wenn wir dieses Mal zusammen hineingehen? Um diese Uhrzeit ist eigentlich nichts los, also warum nicht." Prüfend studierte Samia noch kurz die Gegend, bevor sie schließlich das Fenster noch weiter öffnete und hinein glitt.